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Fremdbestimmung

Tun Sie wirklich das, was Sie möchten?

Fremdbestimmung

Die meisten Menschen führen ein fremdbestimmtes Leben. Sie sind sich dessen zwar nicht bewusst, aber in Wahrheit ist es so, dass sie nur wenig Kontrolle über das eigene Leben haben. Denken Sie nur kurz einmal darüber nach:

  • Wird jemand, der während eines Bewerbungsgespräches unsicher bzgl. seiner Qualifikation erscheint, den Job bekommen? Dabei hat die Unsicherheit unter Umständen nichts damit zu tun, sondern der Grund liegt vielleicht nur in der Nervosität, sich gegenüber Mitbewerbern behaupten zu müssen - oder das eigene Gefühl, nicht gut genug zu sein. Andere bestimmen über sein Schicksal.
  • Jemand ist in seinem Job als Angestellter wirklich gut, scheut sich aber davor, sich mit seinem Können selbstständig zu machen. Denn er fühlt sich wohler, wenn andere ihm sagen, was zu tun ist, und er selbst keine Entscheidung treffen muss.
  • Während der Wahlen neigen wir dazu, die Partei zu wählen, die wir schon immer gewählt haben. Wie sonst ist es zu erklären, dass sich trotz politischer Katastrophen nur wenig an der Spitze ändert? Und außerdem: Was kann einer alleine schon ändern? Die anderen werden schon die richtige Wahl treffen.
  • Im normalen Leben, aber auch auf Partys, fällt es uns schwer, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. Denn was wird passieren, wenn wir eine fremde Person ansprechen? Was passiert, wenn die andere Person uns ablehnt?

Was ist diese unsichtbare Macht, die uns daran hindert, die Chancen in unserem Leben zu ergreifen?

Es handelt sich um Angst! Die Angst vor der Ungewissheit, die Angst vor Ablehnung, die Angst davor, was andere von uns denken oder über uns sagen könnten! Und je größer die Chance, die sich uns bietet, desto übermächtiger wird die Angst in uns.

Seien Sie ehrlich: wie oft, in solchen oder ähnlichen Situationen, haben Sie schon darüber nachgedacht, warum Sie etwas nicht tun können – oder zumindest nicht tun sollten? Verbergen sich hinter einem vermeintlichen Risiko nicht mindestens genauso große Chancen?

Bleibt das Thema bestehen und ernsthaft (z. B. weil Freunde gerade mit Ihnen darüber sprechen), steigt der Blutdruck und das Unwohlsein. Es können sich sogar körperliche Symptome, wie etwa Zittern, bemerkbar machen.

Wie kommt es dazu?

Es sind innere Widerstände, die sich in Ihrem inneren auftun. Ihnen wurde vermutlich sehr häufig gesagt, was Sie alles nicht tun können – und was Sie nicht tun dürfen.

Natürlich sind einige der gelernten Richtlinien wichtig und sinnvoll. Natürlich sollen Sie beispielsweise niemanden berauben oder gar verletzen.

Aber warum sollten Sie nicht den Beruf ausüben, von dem Sie schon immer geträumt haben? Warum sollten Sie, beispielsweise an einer Haltestelle, nicht mit anderen ins Gespräch kommen dürfen?

Die Ängste, die Sie daran hindern, kommen nicht von Ihnen selbst. Es sind Dinge, die Ihnen von anderen (Eltern, Lehrern, Freunden etc.) so oft gesagt wurden, bis Sie diese als Wahrheit akzeptiert haben. Aber sind diese Dinge deshalb wirklich wahr? Nur selten! Nämlich nur dann, wenn Sie es selbst überprüft und tatsächlich auch selbst als wahr anerkannt haben!

Jetzt, nachdem Sie das begriffen haben, können Sie damit beginnen, die gelernten Ängste abzulegen. Doch wann immer Sie die Chance haben, eine selbst gesteckte Grenze zu überschreiten, dann kommen wieder die bekannten Stimmen auf, um Sie zurückzuhalten:

  • Lass es, das kannst du nicht.
  • Du wirst es nie zu etwas bringen.
  • Das tut man einfach nicht.
  • Das darfst du nicht.
  • Du kannst nicht alles haben, was du willst.

Sie kennen bestimmt noch einige dieser hemmenden Sätze. Es gibt Hunderte und Tausende davon. Das nächste Mal werden Sie vermutlich wieder auf diese Stimmen hereinfallen. Doch Sie werden sie erkennen und bemerken, dass es nicht Ihre eigenen sind!

Selbstbestimmung

Wenn Selbstzweifel zur Angst und so zur Fremdbestimmung geführt hat, dann beseitigt Selbstvertrauen genau diese Angst. Selbstvertrauen führt zu einem selbstbestimmten Leben!

Stellen Sie sich vor, Ihre innere Stimme wäre kein ängstliches „Nein“ oder „Was wäre wenn“ mehr. Stellen Sie sich vor, es wäre ein „Ich versuche es und sehe was passiert …“.

Angst, etwas falsch zu machen? Joanne K. Rowling, Autorin ("Harry Potter") hat es einmal so formuliert:

"Manche Fehler im Leben sind unvermeidbar. Es ist unmöglich zu leben, ohne an manchen Dingen zu scheitern, außer man lebt so vorsichtig, dass man gleich gar nicht hätte leben brauchen - in diesem Fall scheitert man kampflos."

In diesem Sinne: Beginnen Sie mehr auf die sich Ihnen bietenden Gelegenheiten zu achten und nehmen Sie diese wahr. Angst ist ein Teil unseres Lebens. In einigen Fällen ist diese sinnvoll und lebenswichtig, in einigen Fällen ist sie jedoch Teil einer fremden Stimme in uns. Und was uns Fremde sagen, ist nicht immer richtig. Gewöhnen Sie es sich also an, es selbst nachzuprüfen!

Es ist niemals zu spät, um im eigenen Leben noch etwas zu ändern. Beginnen Sie damit, mehr Verantwortung für Ihr Leben zu übernehmen!

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Von Rudolf Lechleitner am 27.07.2015

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